Alternative Energien

Von außen betrachtet ist auf der symbolischen Ebene eine selbstreflexive Vorstellung vom Globus herangereift. Immer mehr Menschen ist das Bild einer Welt zugänglich, in der die eigene Existenz mit einem größeren Ganzen verbunden ist. Es ist die Vorstellung einer globalen Interdependenz, ein Bild von der Erde, auf der das Zusammenspiel symbiotischer Beziehungsstrukturen maßgeblich ist.

Der amerikanische Wissenschaftler Michael Klare sieht in der Verteilung der Ressourcen das Schlüsselthema unseres Jahrhunderts. Der Umstand, dass die westliche Kultur bisher extrem erfolgreich war, sei nicht zuletzt auf eine erfolgreich praktizierte Ressourcenübernutzung zurückzuführen. Industrieländer hätten bisher auf Kosten der Armen expandieren können. Durch die zunehmende Verflechtung sämtlicher Lebensbereiche werde die Übernutzung von Umweltressourcen nicht nur global, sondern auch zunehmend sichtbar, denn Globalisierung bedeute schließlich auch, dass sich Fehlerprozesse globalisieren.

Zusammenbruchszenarien sind eine denkbare Folge und zwar dann, wenn es zu Konflikten um die Überlebensressourcen Wasser und Nahrung kommt. In einem nächsten Schritt können in diesem symbiotischen Geflecht wirtschaftliche Probleme, wie Arbeitslosigkeit und soziale Machtkämpfe entstehen.

Abb.: ubifacts
Wir kochen mit Wasser

Mit der Zunahme an Biogas, Windenergie und Solarenergie und den damit verbundenen Verteilungstechniken, kommt es auch zu neuen Organisationsformen. Hier müssen dezentrale Energien verwaltet werden, die überall zu finden und größtenteils umsonst sind. Diese Energien sind verstreut und werden daher an Millionen lokalen Standorten gesammelt, gebündelt und in sogenannte intelligente Stromnetze eingespeist. Damit entstehen neue lokale Energieordnungen. Die dezentralen Strukturen erneuerbarer Energien erfordert mehr Zusammenarbeit als hierarchische Befehls- und Kontrollmechanismen. Das bringt eine geschäftliche und gesellschaftliche Neuorientierung mit sich.

Die Verbindung von Energietechnologien mit digitalen Infrastrukturen wird zu einer wichtigen politischen Agenda. Dies zeigt sich an den Entwicklungen der letzten Jahre. Es sind die rechtlichen und politischen Ansätze zur Etablierung von Smart-Grids, Smart Meters, Elektromobilität, intelligenten Geräten.

Immer mehr Menschen errichten auf privater Ebene Mini-Kraftwerke, nutzen erneuerbare Energie auf regionaler Ebene oder schließen sich zu entsprechenden Gruppen- und Bewegungen zusammen. Die Vision sagt, dass im 21. Jahrhundert  Millionen Menschen eigene grüne Energie erzeugen – in ihren Häusern, in Büros, in Fabriken – und  diese mit anderen über intelligente dezentrale Stromnetze („Internetnetze“) teilen, so wie die Menschen heute ihre eigenen Informationen erstellen und über das Internet ebenfalls mit anderen teilen.

Der amerikanische Ökonom Jeremy Rifkin bezeichnet diesen Prozess als die „Dritte Industrielle Revolution“, die von bestimmten Elementen geprägt ist:

  • Dem Umstieg auf erneuerbare Energien,
  • der Entstehung von Mikrokraftwerken,
  • der Nutzung von Wasserstoff und Energiespeichern,
  • dem Einsatz von Internettechnologie und
  • der Herstellung von Transportflotten auf Steckdosen und Brennstoffzellenfahrzeugen.

Die Frage wird sein: Kann Europa in diesem Ressourcenkampf seine Rolle als Friedens- und Einigungsprojekt neben den ökonomischen Bestrebungen neo-liberaler Wachstumsmärkte ausfüllen? Kann es sich im Weltgeschehen behaupten?

Abb:. ubifacts

 

@UBIFACTS/2013